Was sind die Pläne des neuen Vorstands?
Beisitzer Herr Prof. Dr. -Ing Holger Schmidt im Interview.
1. Welche Gründe haben Sie bewogen, zu kandidieren?
Ich habe kandidiert, weil ich davon überzeugt bin, dass die berufliche Selbstverwaltung eine tragende Säule für die Qualität, Unabhängigkeit und Zukunftsfähigkeit
unseres Berufsstandes darstellt. Ich möchte meine Erfahrungen und mein Engagement einbringen, um die Interessen der Ingenieurinnen und Ingenieure aktiv
zu vertreten und die Rahmenbedingungen für unsere Arbeit mitzugestalten.
2. Welche Themen sind Ihnen bei der Ausübung des Ehrenamtes besonders wichtig?
Welche Impulse möchten Sie in der Vorstandsarbeit setzen?
Mir sind insbesondere die Nachwuchsförderung, die Stärkung der beruflichen Qualifikation sowie die Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Bauwesen ein
Anliegen. Ich möchte Impulse setzen für mehr Sichtbarkeit des Ingenieurberufs in der Öffentlichkeit und für eine stärkere Verzahnung von Praxis, Wissenschaft
und Selbstverwaltung. Transparenz, Kommunikation und ein offener Dialog innerhalb der Gremien sind mir dabei besonders wichtig.
3. Wie sollte aus Ihrer Sicht mit den Themen Vergabe und HOAI zukünftig umgegangen werden?
Die HOAI muss als qualitätssicherndes Instrument erhalten und weiterentwickelt werden. Gleichzeitig gilt es, sich den Herausforderungen des europäischen Wettbewerbs zu stellen.
Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge sollten Qualität, Fachkompetenz und Nachhaltigkeit stärker in den Vordergrund rücken, nicht allein der Preis. Hier
sehe ich die Selbstverwaltung in der Pflicht, klare Positionen zu vertreten und praxisnahe Empfehlungen zu entwickeln.
4. Sind Sie der Ansicht, dass im Bauwesen tätige Ingenieurinnen und Ingenieure, die sicherheitsrelevante Planungsdienstleistungenerbringen, Mitglied in der
beruflichen Selbstverwaltung sein sollten?
Ja, ich halte das für unerlässlich. Wer sicherheitsrelevante Leistungen erbringt, trägt besondere Verantwortung. Eine Mitgliedschaft in der Selbstverwaltung sichert Qualitätsstandards, schafft Transparenz
und sorgt für kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung – zum Schutz der Allgemeinheit und zur Stärkung unseres Berufsstandes.
5. Welche Bedeutung messen Sie dem Freien Ingenieurberuf und dessen Organisation in der beruflichen
Selbstverwaltung zu?
Der Freie Ingenieurberuf steht für Unabhängigkeit, Verantwortung und Kompetenz. Seine Organisation in der beruflichen Selbstverwaltung ermöglicht es,
diese Werte zu bewahren und gleichzeitig den Berufsstand gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu vertreten. Sie schafft ein Netzwerk für Austausch,
Weiterbildung und kollektive Interessenvertretung – und ist damit unverzichtbar für die Weiterentwicklung unseres Berufsfeldes.
6. Sonstiges
Ich sehe in der aktuellen Zeit große Chancen, den Wandel aktiv mitzugestalten – ob im Bereich Digitalisierung, Energieeffizienz oder Nachhaltigkeit. Dafür
braucht es engagierte Vertreterinnen und Vertreter in der Selbstverwaltung, die mit Sachverstand und Dialogbereitschaft vorangehen. Dazu möchte ich beitragen.