Es verwundert nicht, dass die laufende Novellierung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) unter den Vorzeichen des Scheiterns der „Ampelkoalition“ und der bevorstehenden Bundestagswahl am 23.02.2025 besonderes Interesse an der AHO-Herbsttagung am 5. Dezember 2024 erzeugte und mehr als 150 Teilnehmer ins Ludwig Erhard Haus in Berlin lockte.
Der Abschluss der HOAI-Novellierung ist bis zur vorgezogenen Bundestagswahl nicht zu schaffen Die Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik aus dem für die HOAI federführenden Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Dr. Elga Bartsch, berichtete zum aktuellen Stand der HOAI-Novellierung und gab einen Ausblick, wie es mit der HOAI –Reform unter den geänderten politischen Randbedingungen weitergehen könnte. Sie machte deutlich, dass sowohl mit dem vom Bundesbauministerium (BMWSB) vorgelegten Planungsbereichsgutachten als auch mit dem vom BMWK beauftragten Honorargutachten, das kurz vor der Fertigstellung steht, beeindruckende wissenschaftliche Grundlagen und ein starkes, solides Fundament für die Entwicklung der HOAI vorliegen, auf das sich auch eine neue Bundesregierung stützen kann. Dr. Bartsch unterstrich, dass die fachliche Arbeit an der HOAI-Reform in ihrem Haus fortgeführt wird, gab aber auch unmissverständlich zu verstehen, dass bis zum Februar 2025 nicht die notwendige Zeit für die Durchführung eines geordneten Novellierungsverfahrens verbleibt. Sie betonte aber nochmals, dass die erarbeiteten Gutachten eine zukunftstaugliche Grundlage für die von einer neuen Bundesregierung abzuschließende HOAI-Reform darstellen. Schließlich dankte Sie dem Gutachterteam um Professor Christian Stoy und allen Beteiligten aus den Kammern und Verbänden der Architekten und Ingenieure für Ihre Mitwirkung an dem komplexen Novellierungsprozess.
Wie in jedem Jahr wurden im Rahmen der AHO-Herbsttagung die wesentlichen Ergebnisse der von AHO, Verband beratender Ingenieure (VBI) und der Bundesingenieurkammer beim Institut für Freie Berufe (IFB Nürnberg) beauftragten Jahresumfrage zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieure und Architekten für das Jahr 2023 vorgestellt. Der AHO-Vorstandsvorsitzende konnte erneut ein überwiegend positives Bild der wirtschaftlichen Situation von Ingenieur- und Architekturbüros im Jahr 2023 darstellen. Dies verdeutlichen nicht zuletzt die nach wie vor stabilen Umsätze und Renditen, auch wenn diese wegen der teilweise inhomogenen Struktur der beteiligten Planungsbüros unterschiedlich ausfallen. Ungebrochen ist dagegen die Nachfrage nach fest angestellten Ingenieuren und Architekten. Zwar ist die Nachfrage nach fest angestellten Ingenieuren mit 20,4% etwas gesunken, dagegen meldeten 43,55 % der befragten Architekturbüros einen zusätzlichen Bedarf an Architekten an. Um diese notwendigen Architekten und Ingenieure zu gewinnen, müssen die Büros tiefer in die Tasche greifen, denn die erwarteten Bruttojahresgehälter von vollzeitbeschäftigten Architekten und Ingenieuren sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die gesamten Ergebnisse der Jahresumfrage und weitere Informationen sind unter www.aho.de abrufbar. Dort finden Sie auch den AHO-Stundensatzrechner.
Auszug AHO Newsletter und Pressemitteilung des AHO
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AHO_Newsletter_1-2025.pdf