
Brückenexkursion
Vor Ort begrüßte Geschäftsführer Dipl.-Ing Thomas Kleb, Beratender Ingenieur, die Gäste und berichtete zur Geschichte, Planung und baulichen Realisierung der Querung für Fußgänger und Radfahrer im Bahnhofsbereich.
Nach zehnjähriger Planungszeit begann im Juni 2016 der Bau. Dieser umfasste den Neubau als Stabbogenbrücke einschließlich der erforderlichen Rampen- und Treppenanlage in Stahl- und Stahlbetonbauweise. Das Brückenbauwerk überspannt die Gleisanlage der Deutschen Bahn im Bahnhofsbereich, ca. 80 Meter östlich des Bahnhofsgebäudes. Die nördliche Zuwegung zum Brückenbauwerk ist durch einen Geh-/Radweg realisiert, der auf einem Damm an das nördliche Widerlager heranführt. Die südliche Zuwegung der Brücke erfolgt in Höhe des Geh-/Radweges, südlich des Bahnsteiges durch eine Rampe und durch zwei Treppenanlagen.
Das Tragwerk ist eine Stabbogenbrücke, deren Bogen- und Hängerebenen sich zueinander
neigen. Die Bögen und die Versteifungsträger sind jeweils aus Rohren hergestellt. Zwischen den Versteifungsträgern sind Querträger angeordnet. Die Versteifungsträger sind durch Zugstangen an die Bögen angehängt. Als seitliche Absturzsicherung erhielt die Brücke ein individuell gestaltetes Stahlgeländer mit Edelstahlseilen. Zusätzlich dazu sind aufgrund der Überführung des Bauwerkes über Oberleitungsanlagen der Bahn die Herstellung eines Berührungsschutzes sowie Erdungsmaßnahmen notwendig gewesen. Als konstruktiver Abschluss des Brückenbauwerkes wurden Widerlager in Ortbetonbauweise vorgesehen. Beide Widerlager sind rechtwinklig zur Brückenachse angeordnet.
Die 61 Meter lange Stahlbrücke beginnt am Steingraben und überquert die verlängerte Hospitalstraße sowie die Bahngleise. Ihr Ende ist eine zweiläufige Rampe. In der Leinegasse führt der Weg in die Altstadt. Der zweite Abgang ist am Bahnhofsplatz. Die Rampenanlage an der Südseite hat eine Gesamtlänge von 132 Metern. Diese erfüllt die Bedingung der Barrierefreiheit des Bauwerks.
Die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe ist für November 2017 vorgesehen. Bereits das Einheben der Brücke am 11. August 2017 zog mehr als 1000 interessierte Zuschauer an. In einem Zwei-Schichtsystemen hob der Kran die 200 Tonnen schwere und knapp drei Millionen Euro teure Brücke an und setzte sie auf die vorgebauten Lager auf.
Dipl.-Ing. Kleb informierte die Gäste an der Fußgängerbrücke.
Die Rad- und Fußgängerbrücke in Zahlen:
|
Auftraggeber: Bauausführung: Bauüberwachung:
|
Caroline Illhardt
Ingenieurkammer Thüringen